Frank Stäbler hat bei der Ringer-WM in Las Vegas Gold geholt und dem Deutschen Ringer-Bund elf Monate vor Olympia einen Riesenerfolg beschert. Der 26-Jährige vom TSV Musberg setzte sich am ersten Tag der Titelkämpfe im Finale der Klasse bis 66 kg im griechisch-römischen Stil gegen den Koreaner Ryu Han-su durch.
„Dafür habe ich die ganzen Jahre gearbeitet. Und ausgerechnet bei dieser gigantischen WM in der Wüste von Nevada hat es geklappt. Schon als Kind habe ich von diesem Gürtel geträumt“, sagte der Mann mit dem Irokesenschnitt. „Es ist der Wahnsinn, das war sehr gutes Teamwork“, meinte DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis (Absolvent der Trainerakademie Köln), während die Teamkollegen ihren Helden singend mit „Franky, du geile Schlange“ in Empfang nahmen. Erst Stunden später nach der Dopingkontrolle durfte der neue Champion seine Freundin Sandra, Familie und Fans herzen. „22 Freunde sind mitgereist, sie geben mir so viel Kraft“, sagte Stäbler.
In einem packenden Halbfinalkampf hatte er Titelverteidiger Davor Stefanek aus Serbien mit 5:1 besiegt. Zuvor sicherte er mit dem 5:0-Viertelfinalsieg gegen den Amerikaner Bryce Lee Saddoris das erste Olympia-Ticket für den Deutschen Ringer-Bund (DRB) für Rio de Janeiro. „Da ist der Bann gebrochen. In den ersten drei Kämpfen hatte ich mich extrem platt gefühlt, ich hatte irgendwie einen schlechten Tag“, meinte Stäbler.
Begeistert über den Erfolg war auch Bundestrainer Michael Carl: „Frank war absolut konzentriert und fokussiert. Nun hat er den Lohn harter Arbeit geerntet. Wir sind alle stolz und glücklich“.
Nach diesem grandiosen Erfolg seines Schützlings kann sich Carl nun ganz auf die Endphase seines Diplom-Trainer-Studiums an der Trainerakademie Köln konzentrieren. Hier absolviert er nämlich seit fast drei Jahren parallel zu seiner Bundestrainertätigkeit das Diplom-Trainer-Studium.