Erstmalig fand eine Trainerfortbildung des Deutschen Kanu-Verbandes an der Trainerakademie Köln statt. In drei Themenblöcken hatte Lehrgangsleiter Dennis Drieschner (Trainerakademie Köln) die zweitägige Veranstaltung konzipiert.
Zum Einstieg referierte Dr. Michael Behringer (DSHS Köln, Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik) den aktuellen wissenschaftlichen Stand zum „Krafttraining mit Kindern und Jugendlichen“. Er räumte mit alten Vorurteilen, aber auch vorschnellen Rückschlüssen nun „alles anders zu machen“ auf. So spielt bei der Auswahl der Trainingsmittel neben den biologischen Aspekten natürlich immer die pädagogische Seite eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des Trainings mit Kindern und Jugendlichen. Es folgte Christoph Steinkamp, frisch diplomierter Absolvent der TA und nun Bundesstützpunktleiter in Essen. Er stellte seine Studienergebnisse zum spezifischen Krafttraining im Kanu-Leistungssport mit der „Wirkung von Bootsbremsen auf Kraftparameter am Paddel“ vor. Unter der Überschrift „Krafttraining im Kanu-Leistungssport – Methoden, Mittel, langfristiger Aufbau“ nahm Dennis Drieschner die Themen auf und schloss den Block Krafttraining ab.
Der zweite Block begann mit einem interessanten Beitrag von Juniorenbundestrainer Ralf Beerschwenger, der einen umfassenden Überblick über den vielfältigen Einsatz von mobiler Videotechnik in Technik- und Taktiktraining, sowie der Wettkampfbetreuung illustriert mit vielen Beispielen mit der Nationalmannschaft zeigte. Zum Abschluss des ersten Veranstaltungstages stellte Dennis Drieschner das von ihm entwickelte Paddel-ABC, ein „Techniktraining zur Wingpaddeltechnik“ vor. Der anschließende Austausch der Teilnehmer über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten wurde auch noch beim gemeinsamen Abendessen fortgeführt.
Am Sonntagmorgen wartete ein Überraschungsgast auf die Teilnehmer. Björn Beerschwenger, amtierender Weltmeister mit der Kajakherrenmannschaft (gemeinsam mit Tobias Bong und Andreas Heilinger) war gekommen. Während Dennis Drieschner über die Herausforderungen beim „Coaching in Kanu-Mannschaftswettkämpfen“ referierte, gab der Weltmeister Einblicke in den mehrjährigen Entwicklungsprozess der Weltmeistermannschaft. Im Anschluss stellte Ines Bäuerle (DSHS Köln) wissenschaftliche Erkenntnisse aus ihrer Studie zu „Energetischem Benefit beim Wellefahren auf verschiedenen Positionen“ in Mannschaftformationen vor. Nach einem intensiven Fortbildungswochenende nutzten die Teilnehmer bis zur letzten Minute die geplante Lehrgangszeit zur Diskussion der interessanten Ergebnisse.
Am Ende waren sich die Teilnehmer einig: Themen- und Referentenauswahl, Lehrgangsführung und Lehrgangsort; eine perfekte Veranstaltung, bei der langjährige, erfahrene Trainer z.T. diplomierte Sportlehrer und -wissenschaftler und ehemalige mit eigenen internationalen Erfolgen dekorierte Sportler noch was lernen konnten.