Holger Hasse, Ralf Holtmeyer und Beate Ludewig im Sportgespräch des Deutschlandfunks.

13. Juni 2019 - 9:49 -- Christoph Dolch

Im Zuge der Spitzensportreform soll ermittelt werden, welche Sportart, welche Disziplin wieviel Förderbedarf und Potenzial hat. Das betrifft auch die Trainer.

Drei Spitzentrainer kritisieren im Dlf, dass ihre Berufsgruppe stiefmütterlich behandelt werde – und es keine Anreize für den Nachwuchs gebe. Es diskutieren Beate Ludewig, frühere Nationaltrainerin im Schwimmen, heute Bundesstützpunktkoordinatorin, Holger Hasse, stellvertretender Vorsitzender der Trainerakademie Köln und Präsident des Bundesverbands der Trainer und Ralf Holtmeyer, Chefbundestrainer der Ruderer.

Holtmeyer kritisierte, dass die Potenzialanalyse für unterschiedliche Sportarten auch unterschiedlich aussehen müsse. Der Deutschlandachter habe beispielsweise ganz andere Bedürfnisse als das Frauenturnen. Die Finanzzuwendungen seien undurchsichtig, föderal aufgebaut, und die Kompetenz zwischen DOSB und Bundesinnenministeriums (BMI) sei nicht klar. 

Grundsätzlich schlecht sei das PotAS-System aber nicht, ergänzte Holger Hasse, der Präsident des Bundesverbands der Trainer. Einem Verband tue es beispielsweise gut, sich Fragen der Transparenz zu stellen und dadurch Schwächen im System zu entdecken. Grundsätzlich gehe es bei PotAS darum, „die Neuverteilung ab 2021 zu legitimieren“. Das fühle sich besser an für die, die Gelder verteilen, aber werde die Trainer nicht unbedingt weiterbringen.

Dass das Ministerium dabei alles zu stark vereinfachen wolle, kritisierte die frühere Schwimmtrainerin Beate Ludewig. Dort wolle man sagen, „der kriegt 80 Prozent, der 90 oder 100 Prozent“. So einfach wie beim Steuersystem sei es aber nicht, so Ludewig, die aber dennoch für eine größere Vergleichbarkeit der Sportarten plädierte. 

Alle drei waren sich einig, dass es vor allem schwierig sei, neue Trainer zu rekrutieren, oder junge Leute zu halten. Finanzielle Anreize könnten zu einer Lösung beitragen, glaubt Ruder-Trainer Holtmeyer, der auch einen Anstieg im Altersdurchschnitt bei den Trainern beobachtet. 

In der Zukunft gehe es jetzt vor allem um bessere Rahmenbedingungen der Trainer, so Hasse und darum, dass der Beruf attraktiv werde und die „unsäglichen Kettenverträge“ aufhörten. Zudem forderte er eine angemessene Vergütung, Prämien, aber auch „ein sehr attraktives Grundgehalt“. Ein solches nach TVöD-Modell werde zur Mitgliederversammlung des DOSB vorgestellt und hoffentlich abgesegnet. Dazu sollte es ihm zufolge clevere Modelle der Arbeitszeit und Altersteilzeit geben sowie eine Gleichstellung von Männern und Frauen.

Das gesamte Interview als Audio oder Text findet sich auf der Seite des DLF.

Quelle: Deutschlandfunk.de

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